Jun. 2009 - L7590 - Das beinahe AllinOne Flaggschiff von HP.
(Nur zur Info: Der HP L7590 und der L7680 sind im Prinzip baugleich.) - Warum jetzt noch einen Scanner ? Weil . . . .
Mein Canon MX310 hat zwei Eigenschaften, die mich nicht zufrieden stellen. Einmal die gesamte (ADF-) Scan- Geschwindigkeit (OCR mit 600dpi) und der geringe Reibedruck der (Einzugs-) Gummiwalze auf der Papieroberfläche, der altes Papier nur unwillig einzieht. Und dann die Richtungsstabilität bei kleineren als A5 Seiten in Längsrichtung. Die A5 Scanvorlage läuft jeweils ab etwa der Mitte der Seite "aus dem Ruder" und der OCR Finereader kann die Zeilen ab der unteren Hälfte zunehmend deutlich schwerer bis gar nicht mehr erkennen.
Der logische Unterschied der (ADF-) Konstruktionen . . .
Der Canon MX 310 hat oben im ADF- (steht für "atomatic document feeder") Vorratsfach ziemlich im Grenzbereich der Papierbreite einen kleinen "hauchzarten" Fühler, mit dem der ADF-Prozessor erkennt, ob bereits Papier, also noch mindestens ein (1) Blatt, dort im Fach liegt, bzw. wann die letzte Seite durch ist und das Fach leer ist
Der HP L7590 prüft das logisch genau umgekehrt mit einer Art herunterhängenden Gabel (und einer verdeckten Lichtschranke) und wenn das Papier dort (auch) zu schmal ist und von den Greifern nicht erwischt wird, erkennt er "kein Papier da" und zieht natürlichnichts ein. Jetzt muß ich diese Logik überlisten und den ADF-Deckel öffnen und dazu blockiere ich dessen Lichtschranke (sonst "Deckel offen" Fehler). Ist jetzt kein Papiert da, rubbelt er so lange mit den Gummi-Walzen auf der leeren Unterlage, bis ein Timeout sagt, es ist (wirklich) kein Papier mehr da. Also das funktioniert auch nur "suboptimal".
Damit habe ich bei meinen "A6 und A5 Papieren" oder auch "Dokumenten" zwei Probleme. Ist das Papier zu alt oder zu glatt oder sonst nur bedingt brauchbar, weil die Oberfläche nicht einem neuen 80 Gramm Schreibmaschinen Papier entspricht, zieht der ADF das nicht ein und ich kann nicht eingreifen und zum Beispiel ganz kurz etwas auf die Walze (wie beim Canon MX 310) drücken, bis die Andruckrolle das Papier erfaßt hat. Das geht beim HP bei geschlossenem Deckel überhaupt nicht. Ist das Papier zu schmal, läuft es an dieser "Gabel" vorbei und wird nicht eingezogen. Die Logik der Papiererkennung ist zumindest unglücklich gelöst. Ist der Deckel (zwangsweise) offen und dessen Lichtschranke hilfsweise unterbrochen, erkennt der HP immer "Papier ist da". Beim Canon MX310 ist diese Logik genau umgekehrt, und aus meiner Sicht die bessere Lösung.
Selbstverständlich kann man die Seiten alle einzeln auflegen, aber genau diese Arbeit sollte mir ja der ADF abnehmen bei mehr als 800 Seiten und auch bei mäßiger weil historischer Qualität des Stapels.
Doch nun mal von Anfang an :
Der HP hat 2 Doppeldruckköpfe und 4 Tintenbehälter. Angeblich soll das Geld sparen. Doch die beiden Köpfe kosten je 49.- Euro (= 100 Euro) und die HP Tinte kostet etwa 23.- bis 27.- Euro pro Tank/Farbe (= auch etwa 100 Euro). In den Foren sogar auf der offiziellen HP Produktseite auf dem HP Server steht viel zu häufig, daß die gelbe Tinte entweder von ganz alleine austrocknet oder selbst bei nur schwarzem Druck einfach alle ist. Und das wird teuer, richtig teuer, selbst bei auschließlichem Schwarz/weiß Druck. (Aber ich will/muß ja gar nicht drucken.)
Und ohne Tinte geht an diesem HP All-In-One Gerät (wie auch bei dem Canon) überhaupt nichts. Es bleibt ganz am Anfang mit einem Fehler stehen, das wars dann. Kein Fax, kein Scan, kein "Garnichts", nichts geht mehr.
Nur ein anderes Beispiel: Der SONY DAT Recorder DTC-55 ES initialisiert auch seinen Microprozessor und dennoch kommt das Gerät selbst ohne das eigentliche DAT Laufwerk (ausgebaut) hoch und kann als alleiniger AD und DA Wandler benutzt werden. (übrigens hervorragende Edel Hifi Qualität!!)
Will da etwa eine Firma um jeden Preis überflüssige Tintenpatronen verkaufen? Wir wissen ja bereits, daß speziell bei HP schon immer die gelben Patronen von ganz alleine austrocknen.
Es ist sowieso komisch, daß der Drucker von HP selbst in den USA für 179.- Dollar = ca. 120.-Euro (Juni 2009) angeboten wird und bei uns von 189.- bis 249.- Euro kosten soll.
Die Kiste ist groß und riesig und schwer.
15 Kilo oder mehr ? Das ist für eine Sekretärin sowieso fast unzumutbar. Nach dem Entfernen unzähliger Klebestreifen und dem Einsetzen der 6 !!! Patronen braucht man 3 Seiten A4 Papier, viel Geduld und dann gehts los.
Der Drucker initialisiert sich (hoffentlich einmalig) selbst. Das ist zwar hochmodern und hochintelligent, dauert aber seine Zeit, bei mir geschlagene 25 Minuten. Man könne ja inzwischen die Software installieren. Das sind dann 450 MB von der CD. Doch eigentlich müsste man mit maximal 10 MB für den 32 Bit TWAIN Treiber auskommen, geht aber nicht. Warum nicht ?
Unter WIN 2000 soll es laufen, doch diverse Brocken will er dennoch von der WIN200 CD haben. OK, bekommt er auch, das dauert aber. Irgendwann hat er 3 Seiten gedruckt und die Farben selbst kalibriert, eigentlich toll.
Jetzt möchte ich mit dem Finereader 7 und dem Corel Paint 11 scannen. Mit den gewohnten Twain- Oberflächen von 15 Jahren Erfahrung mit Microtec, Canon, Epson und vielen Anderen ist die HP Oberfläche echt gewöhnungsbedürftig verspielt und unübersichtlich.
Beim Scannen wird vorher anscheinend der Scannerblock initialisiert und hin und her gefahren und endlich unter den ADF-Schlitz bewegt. Das dauert.
Wie wollen die im Kopiermodus 12 Seiten pro Minute kopieren?
Meine Tests haben ergeben, daß insgesamt bei A4 oder A5 nur bei 200 dpi eine akzeptable, aber im Vergleich immer noch sehr langsame Scangeschwindigkeit erreicht wird. Bei 300 dpi und gar erst bei 600 dpi bricht das Zeitverhalten des Scanvorganges auf unerträgliche 1 1/2 Minuten zusammen.
Damit kann heutzutage niemand, schon gar kein kein Profi arbeiten. Also 12 Seiten/min mit eigentlich ganz normalen 300 dpi ohne Farbe (seit über 10 Jahren überall Standard) ist überhaupt nicht machbar.
Der Canon MX 310 hat angeblich eine physikalische Auflösung von 1.200 x 2.400 dpi, der HP dagegen anscheinend nur eine von 600 x 600. Er kostet aber fast das Dreifache. Kann das der Grund sein für das lahme Scanverhalten ?
So richtig genau geben das die Hesteller das mit der physikalischen Auflösung aber gar nicht an. Man muß es akribisch in den Daten suchen.
Die im Stapel gescannten und aus den ADF unten drunter ausgeworfenen Seiten bleiben bei beiden Geräten unter der Vorlagenhalterung liegen und sind beim HP nur sehr mühsam mit kleinen schlanken Händen zu entnehmen. Beim Canon MX 310 kann die darüberliegende Vorlagenhalterung hochgeklappt werden, bei HP ist sie fest eingerastet = das ist unhandlich und ungeschickt gelöst.
Die einstmals berühmte HP Drucker- und Gerätequalität ist in den letzten 5 Jahren am Sinken. Was einstmals Referenzklasse war (und HP-Druckern zur Marktführerschaft verholfen hatte) und bei HP Servern heute noch ist (die Proliants kamen einst in 2002 von Compaq), stimmt bei den HP Consumer- und Massenprodukten offensichtlich nicht mehr.
Vorteile ? Natürlich hat er auch Vorteile.
Sonst hätte ich ihn ja nicht gekauft, den Scanner-Drucker. Die Reibetechnik des ADF scheint rubuster als beim 75.- Euro Canon zu sein. Die HP Walzen sind dicker und breiter. Das würde mir schon helfen.
Die beiden Führungs- oder Zentrierschinen oben auf dem HP ADF gehen weiter zusammen als A5 breit ist, also nahezu auf A6, das könnte ich brauchen.
Der gesamte ADF Scanner-Kasten über dem Flachbett, also über der Scheibe, geht bis zur Senkrechten auf. Das wäre handlicher beim Auflegen einzelner Seiten. Der Führungsbolzen innerhalb des HP Scanners macht einen soliden Eindruck, jedoch das täuscht leider gewaltig - die Bilder kommen noch. Skeptisch hätte mich der Miniaturzahnriemen des HP Scanners machen sollen, der ist mini mini dünn.
Dann hatte ich von der solideren Gehäusekonstruktion des HP Drucker- Unterbaus auf die verbesserten Fähigkeiten des Scanners geschlossen, ein großer Irrtum, leider. Es müssen zwei völlig getrennte Abteilungen entwickelt haben. Alleine das gesamte Gehäuse scheint aus einer Hand zu kommen.