Dez. 2016 - Die Nikon Coolpix L840 ist runter gefallen - was nun ?
Nach dem Zerlegen einer L840 ist es klar, die Mechanik in dem extrem variablen "Nikkor 38x Wide Optical Zoom" -Objektiv mit der auch noch eingebauten Bewegungsausgleichslinse (es ist der "Bildstabilisator") ist diffizil und damit empfindlich. Die Vorgaben in der Anleitung, nur "nicht runterfallen" lassen, sind natürlich here Wünsche, aber in der Praxis unrealistisch.
Nachdem mir meine L840 etwa 50cm tief - eingepackt in der gepolsterten Kameratasche - runtergefallen war, kam der Objektiv-Tubs nicht mehr raus. Die Kamera (ausgeschaltet) muß also trotz des eingefahrenen Tubus sehr unglücklich vorne auf dem Alu-Zierring des Gehäuses aufgeschlagen sein, denn die Kamera-Tasche ist schon gut gepolstert. Der Zierring ganz vorne aus ganz dünnem Aluminium war leicht oval eingedellt und somit klemmte der ausfahrbare Objektiv-Tubus.
Mit "vorsichtigster" Herangehensweise mit einer nicht ganz harten Unterlage (feste Pappe) und einem kleinen Gummihammer konnnte ich den Zierring etwas richten, denn ich wußte nicht, wie er zu entfernen war. Zumindest fährt das Objektiv jetzt wieder raus ohne zu schrammen oder zu klemmen.
.
Normalerweise klappert in der Kamera nichts.
Wenn Sie die Kamera sowohl eingeschaltet oder auch ausgeschaltet leicht schütten, klappert dort drinnen normalerweise nichts. Wenn aber etwas auch nur leicht klappert, ist bereits irgendetwas etwas defekt. Und wenn ganz viel klappert, ist sie wirklich hin, kaputt, die Nikon L840. Bei einem Kaufpreis von 229.- Euro (im Juni 2016) ist eine Reparatur für 200.- Euro + Versand auch nicht mehr sinnvoll.
.
Die Neugierde siegt - eine defekte L840 für 25 Euro gekauft.
Wie man immer wieder hört : "Die Hoffnung stirbt zuletzt". Also werde ich meine L840 nicht selbst zerlegen, wenn ich es nicht vorher ausprobiert habe. Im ebay habe ich einen hoffnungslosen Transportschaden für 20 Euro + 5 Euro Versand gefunden und sofort gekauft. Nach dem Einsetzen der Akkus und dem Einschalten fährt der Tubus zwar diesen halben Zentimeter raus und auf dem Display wird auch die Standard-Information angezeigt, doch das eigentliche Bild - durch die Optik - bleibt schwarz. Mit dem Zoomhebel läßt sich der Tubus auch recht weit ausfahren, geht aber dann nicht mehr rein und ein Fehler wird angezeigt. Das ist also der Defekt, kein Bild mehr und kein Zoom mehr.
Und los gehts mit dem Zerlegen.
.
Das Ziel :
Was klappert in der Optik und wie geht sie auf, die L840?
Ich möchte wissen, warum diese zweite Kamera ganz erheblich klappert. Also da muß doch etwas abgebrochen sein oder aus der Verankerung gerissen sein.
Der arg verdallerte Alu-Zierring vorne außen über dem Gehäuse ist unten drunter nur mit Doppelklebeband befestigt. Mit einer Stahl-Klinge aus einem Teppichmesser oder einem robusten Küchemessser läßt sich der Ring ganz vorsichtig an mehreren Stellen abhebeln. Geradebiegen oder Richten scheint nicht mehr möglich zu sein. Jedenfalls habe ich das nicht hin bekommen.
Die Kamera hat eine Menge ganz kleiner Kreuzschlitzschrauben, die an den unterschiedlichsten Stellen die Rückwand am eigentlichen Gehäuse befesteigen. Das ganze Gehäuse ist aus Plastik, nirgendwo Aluminium. Diese Schrauben sind im Body erstaunlich fest trotz des kleinen Schlitzes. Man braucht einen ganz kleinen Uhrmacherschraubenzieher und dazu eine Menge (Dreh-) Kraft.
.
Ein Schwachpunkt bei der L840 ist der Batteriedeckel
Wenn man öfter an die Chipkarte heran muß, merkt man, daß diese Art der Arretierung des Deckels samt des Scharniers früher verschleißen wird, als die Kamera an sich. Der Deckel wird zwar nach dem seitlichen Verschieben (Verschliessen) von 4 Krallen gehalten, doch die zugehörige Arretierung mit nur noch einer Kralle ist sehr difizil und scheint erstmal nicht besonders robust zu sein. Also mal sehen, wie lange diese Technik durchhält.
.
Die Kamera öffnen
Was der Nikon Service kann oder können muß, muß doch auch mir gelingen, dachte ich. Nur mache ich das hier risikolos, weil die Kamera (vermutlich) ja sowieso endgültig defekt ist.
Die Rückseite der Kamera mitsamt dem Display hat eine Menge Schrauben. Die müssen alle raus.
.
Der Deckel ist ab und hier das Innenleben
Die Qualitäten eine Kamera bestehen heutzutage aus einer extrem guten Optik, dem Zoom-Objektiv, dem eigentlichen Aufnahme-Chip und der zugehörigen Computer-Elektronik. Zuerst sehen Sie die "Mutterplatine" mit 7 (oder mehr) deutlich sichtbaren Chips drauf. Die Peripherie ist teilweise über gesockelte Flachbandkabel aber auch über gelötete Kabel angeschlossen.
.
Hinter der Platine - der Sensor-Chip
Ist die Platine erst mal ab, bei mir mit leichter Gewalt (und ohne Rücksicht auf Verluste), sehen Sie das eigentliche "Herz" der Kamera, den 16 Megapixel Chip - von der Rückseite natürlich. Rund um den Chip bzw. dessen silberner Aluminium-Monatgeplatte herum sehen Sie die Schrauben des Zooom-Objektivs und den Motor, mit dem der Tubus ein und ausgefahren wird. Rechts erkennt man die im Handgriff plazierten "verrippten" Container für die vier Akkus.
.
Die Kamera ist (auch) eine Wifi-Station
Man kann die Kamera auch drahtlos bedienen und die gemachten Bilder dort drahtlos abholen. Dazu hat sie einen Wifi Chip, den ich aber noch nicht ausprobiert hatte.
Ein Blick auf die Intelligenz der Kamera
Es ist unglaublich, was die modernen Kameras heute alles können (sollen ?? und müssen ??). Doch seitdem die modernsten Chips das alles anbieten, übertrumpfen sich die Hersteller mit den sogenannten "Features", also den besonderen Eigenschaften.
Jetzt wird weiter zerlegt
Wir wollen dem Grund des Klapperns "auf den Grund gehen". Dazu bauen wir das innere Gerippe mit der Optik aus dem vorderen Gehäuse aus.
Die Optik ist "schwingend" gelagert
Diese schwingende Lagerung an 3 Punkten soll sowohl eine mechanisch stabile Lage/Fixierung im Kameragehäuse ermöglichen und vermutlich auch Vibrationen von der Optik fern halten. Das müssen wir den Experten überlassen, was die doch recht festen Gummis wirklich bewirken.