Der klitze kleine Unterschied für den Laien:
(1) Ein Durchlicht-Mikroskop ist für transparente Objekte wie Flüssigkeiten und z.B. die Flügel von Fliegen gebaut. Das Licht scheint von unten durch das Objekt nach oben in die Optik rein. (erstes Bild rechts - Hobbygerät)
(2) Bei einem Auflicht-Mikroskop (zweites Bild rechts - ebenfalls ein Hobbygerät) strahlt das Licht direkt auf das (zumeist undurchsichtige) Objekt, meist gerade oder schräg von oben. Das ist bei unseren Magnetköpfen aller Art der Fall. Da ist nichts durchsichtig.
Bei diesen beiden Arten ist der Abstand der unteren Linse zum Objekt enorm wichtig. Beim Auflicht (auf das Objekt) braucht man mindestens ca. 2 cm Abstand zum Beleuchten.
Beim Durchlicht hat man meist weniger als 2mm Abstand zur Linse. Das Licht kommt ja sowieso von unten. Damit benötigt man auch keine große Tiefenschärfe. Es ist alles sehr "einstellungssensibel".
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Binocular mit zwei Augen
Damit der Betrachter nicht so schnell müde wird vom Zukneifen eines Auges, hat man dann die Binokularen Mikroskop Varianten entwickelt. Es gibt auch dort ein einziges Linsensystem und auswechselbare Optiken, deren Strahlengang bereits ganz oben im Mikroskop auf die zwei Okulare verteilt wird. Beide Augen sehen das absolut gleiche Bild.
Ein normales binokulares Mikroskop mit nur einem Strahlengang hat seine Stärken bei der Betrachtung absolut planer Flächen wie zum Beispiel der Oberfläche von belichteten Silizium Wafern oder speziellen Zählkammern Glasplättchen. (Bild rechts - das ist aber schon ein Stereo Mikroskop aus der Semiprofi Klasse)
Und jetzt in Stereo (und drei Augen)
Bei Edelsteinen (oder in der Metallurgie oder bei den DLT Magnetköpfen) zum Beispiel ist das eventuell nicht ausreichend.
Ein Stein als dreidimensionales plastisches Objekt, egal wie groß oder flach, ist damit weitgehend unscharf.
- Gleiches gilt auch für die Abtastnadel der analogen Vinylplattenspieler. -
So hat man das binokulare Mikroskop mit den zwei Augenmuscheln zum "Stereo Mikroskop" weiter entwickelt.
Beim Stereo Mikroskop sieht der Betrachter bis zu aller untersten Linse durch zwei völlig getrennte Optiken bzw. Strahlengänge (in Stereo = räumliches Sehen) und dabei mit verschiedenen auswechselbaren doppelten Optiken auf das Objekt. Damit bekommt er ein plastisches Bild mit erheblicher Tiefenschärfe geboten.
Das wäre dann die erforderliche Präzision zur Magnetkopf-Betrachtung. Und natürlich eine Kamera muß noch dazu. Dann hat man das trinoculare Stereo-Mikroskop wie auch dem rechten Bild jetzt mit 3 Tuben (einTubus für die Kamera).
Es gibt dann auch noch sogenannte Stereo Zoom Mikroskope, die mit einer variablen Doppeloptik auskommen. Auch hier ist die maximale Vergrößerung technisch bedingt über den Gleichlauf der beiden Zoom Systeme.
Die Vergrößerung bei Stereo Mikroskopen stößt bei 10 (dann 20) x 4 x 2 = 160 so ziemlichan ihre Grenzen. Das haben wir eigentlich zu spät herausgefunden und das ist der KO für unsere Zwecke. Wir brauchen mehr, wir müssen bis über 800 hinaus.
Die Profi Geräte kommen auf den nächsten Seiten.
Nachtrag: Nach vielen Versuchen sind wir von dem Stereo-Mikroskop wieder abgekommen. Die maximale Vergrößerung von ca. 200 reicht für unsere Zwecke nicht aus.